Vor vielen Jahren kam ich in Venedig in einem kleinen Schreibwarengeschäft das erste Mal mit Kalligrafie in Berührung. Der Raum war von einer Ruhe und Ehrfurcht erfüllt, die mich tief berührt und bis heute nicht mehr losgelassen hat. Dort kaufte ich ein Set aus Tinte und Feder das ich wie einen Schatz nach Hause trug. Nichts ahnend, dass ich einen Rohdiamanten in Händen hielt der geschliffen werden wollte.
Bei den Schreibversuchen erster wackeliger Buchstaben fühlte ich tiefe Ruhe in mir. In den vielen Ausbildungen bei namhaften Kalligrafen im In- und Ausland lernte ich verschiedene Schriften, Techniken und Materialien kennen. Dabei versank ich mit jedem Federstrich mehr und mehr in diesem kreativen Schaffen. Ein tiefes Gefühl von „angekommen sein“ breitete sich in mir aus. Strich für Strich entwickelte sich dabei meine Handschrift zur Herzensangelegenheit.
Jeder Auftrag wird auf die Bedürfnisse und Wünsche der Kunden abgestimmt und mit Bedacht ausgeführt. So entstehen einzigartige Unikate mit persönlichem Wert. Die besonderen Augenblicke des Lebens kalligrafisch festzuhalten und damit Freude zu bereiten empfinde ich als großes Privileg. Der Traum, von dem ich nicht einmal wusste, dass ich ihn träumte, wurde wahr. Täglich bin ich auf’s Neue darüber dankbar, ihn leben zu dürfen.
Foto: Taro Ebihara